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Klöckeln im Sarntal

Klöckeln im Sarntal – Südtiroler Brauchtum im Advent

Clemens Zahn – IDM Südtirol

Veranstaltungsdatum

Jedes Jahr an den ersten 3 Donnerstagen im Advent ab ca. 19 Uhr in den größeren Ortschaften des Sarntales

Altes Brauchtum besitzt in Südtirol einen hohen Stellenwert und in vielen Regionen haben sich alte Rituale erhalten, die an anderen Orten längst in Vergessenheit geraten sind. Das Klöckeln ist ein alter Adventsbrauch, dessen Wurzeln nachweislich bis in das 16. Jahrhundert zurückreichen. Einst war diese Tradition im gesamten Alpenraum verbreitet. Im Südtiroler Sarntal hat sich die urtümliche Form dieses vorweihnachtlichen Rituals bis heute erhalten.

Klöckeln: Gelebtes Brauchtum in der Vorweihnachtszeit

Die Bezeichnung „Klöckeln“ hat ihren Ursprung im Sarner Dialekt und bedeutet so viel „Klopfen“. Der Begriff liefert gleichzeitig einen Hinweis auf den Zweck und den Ablauf des Klöckelns. An drei Donnerstagen vor der Wintersonnenwende ziehen nach Einbruch der Dunkelheit vermummte und maskierte Gestalten in alpenländischer Tracht durch die Straßen und Gassen der Ortschaften. Sie klingeln an den Haustüren der Einwohner und bitten um Gaben. Dabei werden zwei Lieder nach einer alten überlieferten Melodie gesungen: Das Klöckellied und das Danklied. Letzteres erklingt nur, wenn der Bitte um eine Gabe entsprochen wurde. Das Klöckeln in Sarnthein wird von einem lauten Getöse begleitet, das von Bockhorntuten und Schellen erzeugt wird.

Geregelte Rituale beim Klöckeln im Sarntal

Zum Umzug in der Vorweihnachtszeit gehören im Sarntal bestimmte Rituale, die alljährlich praktiziert werden. Zu den wichtigsten Figuren der Veranstaltungen zählen der Ziehharmonikaspieler und der sogenannte Lottrsackträger. Der Musiker sorgt für die musikalische Begleitung der traditionellen Lieder, während der Lottrsackträger für das Einsammeln der Zuwendungen zuständig ist. Eine besondere Rolle spielen die „Zussler“ beim Klöckeln im Sarntal. Dabei handelt es sich um zwei als Ehepaar verkleidete Männer. Der Ursprung dieses Brauchs konnte bis heute nicht abschließend geklärt werden. Einige Forscher vermuten ein heidnisches Fruchtbarkeitsritual aus vorchristlicher Zeit hinter dieser Tradition, andere gehen von einer späteren Entstehung aus.

Weitere Infos:

Tourismusverein Sarntal
Tel.  +39 0471 623091 

www.sarntal.com

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